STERNSINGEN UND WURSTEBALL

 

Am Vorabend und am Abend des Dreikönigsfestes (5. und 6. Januar) ziehen drei „Heilige Könige" und ein „Sterndreiher"mit einem „Stern“, begleitet von den männlichen Bewohnern der Bauerschaft Borkhorn, der Haselünner Straße und der Brockhöhe von Haus zu Haus. Nachdem sie mit dem Wunsche „Glücksäliges Neijaohr" ein Haus betreten haben, setzt der „Sterndreiher" den reichverzierten Stern in Bewegung und alle singen das Sternsingerlied.

 

Geschichte:
Das Sternsingen wurde durch Heinrich Brundiers, der aus Evenkamp nach Borkhorn kam, hier eingeführt. Er betätigte sich jahrelang als „Sterndreiher" und erhielt dafür den Titel: „Stern-Hein". Seit dem Jahre 1909 wird das Sternsingen Jahr für Jahr durchgeführt (außer in den Kriegsjahren). In den ersten Jahren war es reine Männersache. Männer und Jungmänner führten das Sternsingen durch und die gesammelten Würste wurden anschließend in der Gaststätte Breher verzehrt.
Nachdem der Saal Breher im Jahre 1954 den Saal fertiggestellt wurde, wurde das Brauchtum der Sternsinger ab 1955 etwas abgeändert und der „Wosteball" wurde eingeführt. Das Sternsingen blieb weiterhin dem männlichen Geschlecht überlassen. Jedoch wurden die Mädchen und Frauen zum „Wosteäten" und „Wosteball" eingeladen, der am Samstag nach dem Dreikönigsfest stattfindet. Das Fest begann mit dem „Wosteäten", dann folgte ein kleines Theaterstück, das von der Jugend aufgeführt wurde.
Danach wurde der sogenannte „Wosteball" eröffnet. Die Senioren zogen sich zurück in den Clubraum und unterhielten sich über frühere Zeiten. Auch das Kartenspielen fand regen Anklang.
Anfang der 1950er Jahre traten die Bewohner der Haselünner Straße und Anfang der 1960er Jahre die der Brockhöhe der Sternsingergemeinschaft bei.
Als in den 1970er Jahren die Bauerschaft Borkhorn vergrößert wurde, konnte man das Sternsingen nicht mehr an einem Abend schaffen. Seitdem findet das Sternsingen an zwei Abenden und zwar am Vorabend und am Abend des Dreikönigsfestes statt. Das „Wosteäten" sowie der „Wosteball" wurde als Dorffest aber weiterhin an einem Abend gemeinsam gefeiert. Da der Saal bei diesem Fest voll besetzt war, wurde wegen Platzmangel kein Einakter mehr aufgeführt.

Der jetzige Stern wurde im Jahre 1967 von Heinrich Breher und Egon Kuck neu geschaffen und 1968 zum ersten Male beim Sternsingen benutzt. Die Kosten hierfür trug zu 2/3 die Borkhorner Dorfkasse und zu 1/3 die Borkhorner Jugendkasse.
Da die Familie Breher 1993 den Saalbetrieb aufgab, stand in den Folgejahren im Dorf kein Raum für den Wosteball mehr zur Verfügung. So musste die Feier für ein paar Jahre nach Böen in den Saal Lüdeke-Dalinghaus ausgelagert werden. Seit 1997 kann die Bauerschaft ihren Wosteball glücklicherweise wieder in Borkhorn im Saal des neu errichteten Dorfgemeinschaftshauses feiern.

Im Jahr 2009 feierte die Sternsingergemeinschaft ihren 100. Geburtstag. Verantwortlich in diesen hundert Jahren waren Heinrich Büter, Zeller Wilh. Burke, Ernst Stumborg, Josef Bischof, Heinrich Breher, Franz Düvel, Josef Steingrefer und Martin Brüggemann.


Aktueller Vorstand:

1. Vorsitzender: Uwe Hellmann, 2. Vorsitzender: Ludger Brüggemann, Kassenwart: Dieter Grünloh